
Ich hatte die Gelegenheit einen Testkasten von Conid für eine Woche beherbergen zu dürfen und ausgiebig mit den darin enthaltenen Schreiberlingen schreiben zu können. Ich habe hier auch einen längeren Bericht verfasst. Selbst mit etwas Abstand bin ich ob der Stifte immer noch beeindruckt. Das Thema „Füllfederhalter aus einer Manufaktur“ als solches ist eigentlich sehr interessant. Neben Conid gibt es ja für alle Preissegmente Manufakturen die Stifte auf Anfrage und nach persönlichen Vorstellungen bauen.
Mein initialer Kontakt zu diesem Segment war die Edison Pen Co.. Eine Manufaktur im Norden des Bundesstaates Ohio in den Vereinigten Staaten. Die Stifte sind grundsolide und sauber verarbeitet. Wie viele der kleineren Manufakturen, stellt man dort die Federn nicht selbst her, sondern lässt nach Vorgaben bei Bock die Federn produzieren. Das Hauptaugenmerk liegt da auf den Stiften selbst, beim Schreibsystem setzt man auf bewährtes. Ein Extended Mina oder ein Pearlette, das ist es in meinen Augen und der Peis bleibt im gesunden Bereich, eben weil nicht alles komplett handgeschmiedet ist. Romillo oder Nakaya sind da das andere Ende der Skala. Hier wird wirklich alles in Handarbeit erstellt, inklusive des Federsystems und auch die Verarbeitung ist sehr aufwendig. Bei Romillo liegt das Hauptaugenmerk da auf dem Federsystem. Die #9 Feder ist gigantisch groß und schreibt wohl hervorragend. Bei Nakaya ist es die Verarbeitung des Lackes, Urushi, mit einer sehr guten, aber lange nicht perfekten Feder. Alle haben sie aber auf ihre Art etwas, das mich, entsprechende Geldmittel vorausgesetzt, zum Kauf animieren würde.

So auch bei Conid. Conid sticht aus dieser Masse heraus, wegen des technophilen Charakters. Es ist der handgemachte Stift für den Maschinenbauer, den Modellbauer, den Ingenieur, jeden, der es mag metallverarbeitende Präzision sein eigen zu nennen. Egal ob nun Vollebonit oder eben die mehr oder weniger transparenten Demonstratoren, man sieht dass der Konstrukteur mit für Aufwand und Mühe etwas sehr nahe am Perfekten gebaut hat. Besonders der Füllmechanismus hat es mir da angetan. Durch die traditionelle Konstruktion mit fest verbundenem Kolben und Schubgestänge, verliert man viel „Stauraum“ im Kolben, eben da wo der Kolben ist. Die Idee die Conid da umgesetzt hat, die irgendwie nach Vakuumfiller aussieht aber doch ein Kolbenfüller ist, finde ich sehr genial. Kombiniert mit den sehr angenehmen Titan Federn, ein sehr schönes Gesamtpaket, ein Sofortkauf so zu sagen…..
….Wäre da nicht der Preis, der mich zum Sparen zwingt und langfristig über eine Anschaffung nachdenken lässt…..
:D
