Am Wendepunkt der Gezeiten, wie Gandalf einmal sehr zutreffend bemerkte. Wir haben Heute den westlichsten Punkt der Reise erreicht, die westliche Grenze der Côte de Granit Rose. Wir wollten erst weiter um vielleicht bis Brest zu kommen, aber irgendwann müssen wir ja auch wieder zurück und unsere beiden Kleinen sind normalerweise nicht so begeistert von übertrieben langen Autofahrten, besonders unsere Kleine nicht. Also bewegen wir uns in kleinen Schritten rückwärts und fahren noch einmal an die Punkte die uns besonders gefallen haben.
Aber erstmal sind wir hier mehr oder weniger gut angekommen, in Trébeurden. Wir haben heute die Küste von Plouezec bis hierher abgefahren. Viel mit raus und wandern war leider nicht da wir rein vom Wetter her gesehen den schlechtesten Tag bisher hatten. Es gab kaum Pausen zwischen den Schauern und auch die waren meist sehr wolkenverhangen. Ich meine an sich hat der dunkle Himmel ja was, aber wenn überhaupt nichts richtig schön beleuchtet ist lohnt es sich kaum die Kamera auszupacken. Aber wenigstens habe ich heute gesehen warum ich in die Bretagne wollte. Ich bin bei Laneros raus ins watt gewandert und war mehr als begeistert. Das erste Mal habe ich mir die Austernbänke mal genauer anschauen können und habe einige Fotos der Körbe wie der Bänke selbst gemacht. Zum Tag passend habe ich dann aber im WoMo festgestellt das ich versucht hatte auf „Luft“ Bilder zu bannen. Ich hatte am Morgen vergessen einen Film nachzuladen, sehr ärgerlich, passiert mir zum ersten Mal.
Ändert aber nichts an der Tatsache das die Gegend hier oben sehr schön ist, von der Umgebung her und auch vom Ambiente an sich. Es scheint deutlich ruhiger als es weiter westlich ist. So war sicher auch dieses ein Argument nicht weiter zu fahren sondern noch ein Stück mehr „von hier“ mit zu nehmen.
Das ich den Film vergessen habe einzulegen hat doch sehr an mir gefressen Heute. Unglaublich das mir das passiert ist. Die düstere Stimmung hatte hervorragend zu den tiefblauen und -grünen Tönen gepasst. Ich hoffe ich bekomme Morgen ein zweite Chance.
Max hatte Heute auch nicht seinen besten Tag, alles was er Heute anfasste ging schief. Der Höhepunkt des Tages war das er auf dem Rückweg aus dem Watt stolperte und natürlich direkt in einer großen Pfütze landete. Die Jacke war kein Problem, die ist ja wasserfest, allerdings hatten wir ihm nur eine Jeans angezogen, da es mal ausnahmsweise nicht nach regen aussah und die natürlich atmungsaktiver und flexibler als seine „Matschehose“ ist. Na ja in dem Moment war das Geschrei natürlich groß, weniger des Schmerzes wegen (was ich befürchtete, da so gut wie jeder Stein mit Schnecken und Muscheln besetzt war, die recht scharfkantig sind) als des Schreckens und des kalten Wassers wegen. Wir beide sind dann zügig zurück zum WoMo und er blubberte die ganze Zeit vor sich hin von dreckiger Hose und das jetzt alles nass ist. Ich hoffe er hört jetzt besser auf mich das er seine Füsse heben soll, das bewahrt ihn vor solchen Problemen.
Viel mehr war Heute eigentlich nicht, ich freue mich auf Morgen. Wir hatten Gestern auf dem Campingplatz die Möglichkeit kurz ins Netz zu schauen und haben mit Freude festgestellt das es ab Morgen freundlicher werden soll und, was am wichtigsten ist, aufhören soll zu regnen. Wollen wir es hoffen.
PS.: Was mich am Leben hält ist das sehr gute Essen hier. Vor uns kaum ein Boulanger sicher. Außerdem habe ich auch ein paar neue Flip Flops, Mariam eine neue Karre, wirklich gut und günstig im „Super U“ (ich muss mal raus finden wie man das auf französisch ausspricht, so findet Max das sehr lustig). Martina hat Stiefeletten und Max sehr modische gelbe Sportschuhe, ist er gleich quer durch den Laden mit geflitzt.
Vom Honig, dem Käse (für den ich regelmäßig des Geruchs wegen angemault werde), der Schokolade und so weiter ganz zu schweigen.
Martina hat Heute sehr zutreffend festgestellt das der Regen hier lange nicht so deprimierend ist wie zu Hause in Mainz.
:)