Der siebente Tag, regnerisch hat er begonnen, wie die letzten Tage auch. Aber trotzdem war es sehr schön. Max und ich waren direkt nach dem Aufstehen am Meer und haben die mächtigen Wellen beobachtet. Wie der Zufall es wollte hatten wir volle Flut und damit war das Meer fast auf der Straße. Der Wind und die großen Wellen flößten Max dann aber doch einigen Respekt ein so dass er schnell wieder zurück wollte.
Nach dem Frühstück und dem herstellen der Fahrbereitschaft sind wird dann auf dem Weg weiter noch einmal an derselben Stelle angehalten und haben geschaut. Was zwei Stunden ausmachen, das Wasser war jetzt bequem 150m von der Stelle wo wir es zuerst gesehen hatten weg und der Höhenunterschied betrug geschätzte 5 bis 6m. Auf jeden Fall war jetzt Platz für die Muschelsuche und für die strandsegler, die sich den festen sandigen Boden und den kräftigen wind zu nutze machten.
Ich habe dann auch ohne große Mühe die erste handtellergroße Jakobsmuschel gefunden. Auch die gibt es also wirklich im Meer und nicht nur in den Souvenirshops.
Auf dem Weg weiter haben wir dann die laut Michelin „sehenswerten Routen“ mitgenommen und wurden nicht enttäuscht, kurz vor St Brieuc haben wir dann an einer kleinen Bucht halt gemacht und zu Mittag gespeist (eigentlich nur Mariam, für mich sind da Frühstück und Mittag eindeutig zu dicht zusammen). Ich bin dann ein wenig durchs Watt, habe Muscheln gesammelt und natürlich Fotos geschossen, so es das Wetter denn zu lies. Zurück musste ich mich tüchtig beeilen um nicht unfreiwillig geduscht zu werden, beide Aufgaben habe ich aber ganz gut bewältigt. Jakobsmuscheln waren im Beutel und ein paar ansehnliche Bilder auf dem Film bzw. der Karte. Danach ist Martina dann noch mal runter und hat natürlich zu lange gewartet, sie kam mit dem Regen wieder am WoWmo an, natürlich hatte sie meinen Kapuznik an, der selbstredend nass geworden ist…..
Dann haben wir auch das „Trauma der Reise“ gewählt, unter vielen Kandidaten hat mit deutlichem Abstand „die Hortensie“ gewonnen. Meiner blumenbegeisterten (-verrückten) Mutter folgend sieht Martina nur noch Hortensien. Alle Farben sind erwähnenswert so wie alle erdenklichen Formen (Strauch, Hecke, über die Mauer lugend…).
Na ja, wir haben Bilder für meine Mutter gemacht, so hat sie wenigstens das. Also Oma, wenn du das liest, die Bretagne ist großartig wenn man Hortensien mag :).
St Brieuc haben wir dann doch lieber ausgelassen, obwohl wir eigentlich ein wenig bummeln wollten, der Regen hat es uns nicht gerade leicht gemacht. Gegen Nachmittag aber, wie am Vortag, wurde es deutlich besser. Nachdem Maxi eine Tüte Pommes abgegriffen hatte (ich hatte auf kostenloses WiFi beim Schotten spekuliert, aber ausgerechnet der hatte keines) sind wir dann am Plage de Les Godelins an den Strand abgebogen und wollten ins Watt. Allerdings stellten wir zu unserer Überraschung fest das da einige andere Leute waren die das auch vor hatten und die waren sehr viel besser vorbereitet als wir, das fing bei Keschern und Körbchen an und hörte bei bauchhohen Gummihosen und Thermounterwäsche auf. Na ja wir wollten ja nur Muschelschalen, da reichte dann auch semiprofessionelles Equipment wie eine Plastiktüte, Maxis kleiner Kescher und wasserfestes Schuhwerk. Offensichtlich waren auch nicht alle auf dasselbe aus. Martina fragte zwei der sammelnden Jäger und die hatte eine Art Muschel im Eimer, die langen dünnen (ich weiß leider noch nicht wie die heißen). Auf dem Rückweg überholte uns dann einer mit einem Sack voller Jakobsmuscheln und ich meine nicht die kleinen sondern die richtig Großen. Nur wofür dann die Kescher, wir vermuten mal das die meisten Leute auf Krebse und Krabben aus waren, bei denn wäre ich ohne Hilfsmittel, mit bloßen Fingern auch sehr vorsichtig. Ohne Finger schreibt es sich so schlecht :D.
Nach gut zwei Stunden im Watt sind wir dann auch langsam wieder zurück, das Mäuschen wurde immer schwerer (im Bauchsack ist das doch unbequemer als im Kinderwagen, der allerdings ist nicht so gut im Watt) und auch unruhiger, so richtig warm war es nicht und obwohl sie für Sibirien verpackt war hatte sie kühle Fingerchen. Ich hab sie dann erst auf die Schultern und dann auf den Arm genommen und wir haben es auch diesmal ins WoMo geschafft ohne das es zur Brüllattacke gekommen ist, im Gegenteil, ausgepellt im Auto, war sie wieder bester Laune und gnabbelte wieder auf allem rum was sie habhaft werden konnte (mit Vorliebe Sachen die andere dann anfassen müssen und erschreckt wieder fallen lassen, da die Dinge unerwartet feucht sind).
Weiter sind wir dann alle „Pointe“ auf dem Weg nach Plouezec angefahren die wir finden konnten Übersichts- und Aussichtspunkte sind immer gut. Schließlich haben wir auch ein paar sehr schöne Stellplätze für nächstes Jahre gefunden. Gute Vorbereitung ist alles. Ein paar schöne Panoramen habe ich dann auch noch hinbekommen. Endlich bewegten sich die Wolken mal in einem Tempo das man auch beim zusammen bauen auch noch im Auge behalten kann.
Letztendlich sind wir jetzt auf einem sehr netten Platz in Plouezec angekommen, man merkt jetzt aber immer deutlicher das die Saison vorbei ist, hier auf dem Platz sind wir nur noch mit zwei Parteien anwesend und viel los ist dem entsprechend auch nicht. Allerdings hat dieser Platz sehr gute sanitäre Anlagen, haben wir auch gleich ausgenutzt und unsere Maus abgespült. Die ist nach dem Tag am Meer und dem Bad auch sofort eingeschlafen, max hat auch kaum Anlauf gebraucht. Es war wie der Tag zuvor kein perfekter, aber ein gelungener Tag.