

Der heutige Tag fing gut an, es gab einen Sonnenaufgang, wenn auch nur zwischen Horizont und Wolkendecke, aber eine Sonne die aus dem Meer aufstieg war zu sehen. Überraschenderweise auch der Le Mont St. Michel, wir werden quasi verfolgt von ihm :). Wir waren ja ein gutes Stück weg, da war es wirklich überraschend. Wie schon beschrieben ist die Wahl des Bauplatzes genau auf diesem Berg eine sehr gute gewesen. Ich meine Heute verbindet man ja hauptsächlich Tourismus und Kommerz mit dem Berg, aber früher war das sicher einmal anders, eben eine sehr weit, sehr gut sichtbare Erinnerung.
Gefrühstückt haben wir wie immer gut, Seeluft macht wirklich hungrig und los ging es. Beim Abbau mussten wir leider Pausen einlegen denn leider ist uns der Regen erhalten geblieben, aber trotzdem waren wir so zügig wie noch nie vom Platz.
Der Tag an sich war eine zwei in einem Lösung. Bis St. Malo war das Wetter sehr regnerisch und eher durchwachsen. Leicht gedrückte Stimmung machte sich breit, wenn das so blieb, hatten wir nicht genügend DVD’s mitgenommen. Aber als Entschädigung gab es entlang der Küste eine malerische (sehr stürmische) Bucht nach der anderen. Leider ist kaum möglich auf den zahlreich vorhandenen Rastplätzen zu halten, die meisten sind physisch, durch eine zwei Meter hohe Schranke, für Wohnmobile gesperrt. An einigen Stellen hat mich das schon sehr geärgert. Ich musste, um wenigsten ein paar Schnappschüsse zu machen, doch recht halsbrecherisch parken. Da bleibt einem nicht viel Zeit.
Schließlich fanden wir dann aber doch eine Bucht in der wir rumspazieren konnten. Max Muschelausbeute war dann auch beachtlich, sie werden größer und zahlreicher. Wir haben jetzt auch sehr viel öfter Napfschnecken mit dabei, Muschelhütchen eben. Den Platz haben wir uns für eine mögliche nächste Tour auf jeden Fall gemerkt, bei dem Wetter konnten wir mit unserer Kleinen nicht lange bleiben. beim nächsten Mal kann sie schon laufen, da ist das alles sehr viel einfacher.

Recht enttäuschend war St Malo, sehr gern wären wir in die Stadt gegangen doch leider haben wir keinen Parkplatz gefunden der uns Einlass gewähren wollte. Plätze gab es genug, aber leider waren alle mit den bereits erwähnten zwei Meter hohen Schranken verziert. So blieb uns nur der flüchtige Blick durch die Tore auf die alten Gemäuer. Schade, sehr gern hätte ich ein paar Aufnahmen gemacht. Martina und ich habe beide etwas übrig für altes Gemäuer. Auf dem weg aus der Stadt fing es dann auch aller heftigst an zu regnen was die Stimmung nicht unbedingt hob. wir machten uns dann auf jeden Fall weiter auf den Weg, wollten wir doch noch bis Cap Frehél kommen.

Von dem Moment an wurde alles besser, hinter Dinard hörte es auf zu regnen und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Wir schlängelten uns die Küste entlang und nahmen so gut wie jede Bucht mit. Meine Bildausbeute stieg und und Laune im Mobil auch. Es ist wirklich sehr schön hier. Martina hatte in einem Reiseführer von den klingenden Steinen, den „Pierres Sonantes“ gelesen. Ich habe das erst für einen Werbegag gehalten, aber es gibt in Notre Dame du Guildo tatsächlich an besagter Stelle Steine die nicht unbedingt nach Stein klingen. Ob das aber nun unbedingt in einem Reiseführer erwähnt werden muss…..

Spannender waren für Max und mich allerdings die zahlreich vorhandenen Muscheln jeder Form und Farbe. Teilweise waren richtige Muschelteppiche vorhanden die aus tausenden kleinen Muschelschalen bestanden und wunderbar leuchteten wen die Sonne darauf schien. War also für alle von uns was. Danach haben wir dann die „de Guildo“ Örtlichkeiten abgefahren die alle samt sehr schön sind. Die Route immer am Meer lang bis hoch nach Cap Frehél lohnen sich in jedem Fall. Es gibt sehr viel sehr schöne Ausblicke, Strände und kleine Städchen zu sehen. leider waren wir dann zum Ende hin durch exzessives „ausblicken“ und eine sehr schlecht beschilderte Umleitung zeitlich arg in der Enge. Für unser kleines Mäuschen ist es nix das anschnallen, abschnallen, raus aus dem Sitz, rein in den Sitz. Wenn sie raus ist, dann ist die Welt in Ordnung, weil sich was bewegt und etwas passiert. Im Auto allerdings ist das schon schwieriger, aber kaum zu vermeiden. So haben wir auf Cap Frehél verzichtet und sind direkt in Richtung Stellplatz in Erquy gefahren. Der Platz war zwar spartanisch, aber dicht am Meer und es sollte Strom geben. Dicht am Meer war er wirklich aber leider ohne Strom. Also mussten wir zum zweiten Male passen und weiter um was passenderes zu finden. haben wir dann jetzt auch und zwar auch direkt am Meer. Wir sind jetzt in St Pabu auf dem Camping la Plage – Saint Pabu, sehr angenehm hier, liegt direkt am Meer. Dank des immer noch sehr kräftigen Windes ergibt das Meer eine sonore immer vorhandene Geräuschkulisse, ich wußte schon warum ich hierher wollte :).

Richtig beeindruckt hat mich der Gezeitenunterschied der hier äußerst deutlich zu sehen ist. Gestern hatten wir ja schon ein paar Stellen zwischen Le Mont St Michel und Cancale, besonders in Cherrueix und Le Vivier s Mer bei den Austernfischern, an denen man wirklichen sehen konnte wie viel der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ausmacht. Aber Heute war es in so gut wie jedem Hafen in jeder Bucht sehr offensichtlich. Rein „mental“ besteht doch ein großer Unterschied zwischen theoretisch gewußten 10 bis 12 Metern Höhenunterschied der Gezeiten und praktisch gesehenen und vor allem mit der Realisierung der praktischen Konsequenzen. Ich hatte mich immer gefragt wie die Segler das kompensieren. Ein Motorboot ist bekanntlich am Kiel „glatt“, während Segler dort ein Schwert oder irgendeine Form Gegengewicht zur Segelfläche unterbringen müssen, das natürlich stört wenn das Wasser weg ist. Sieht auf jeden Fall interessant aus wenn ein kompletter Hafen „trocken gelegt“ ist.
Im Fazit war der heutige sicher nicht der beste Tag bisher, aber wir wollen uns mal nicht beschweren, er war ja zumindest zum überwiegenden Teil sehr schön.
PS.: Wir haben Vollmond, unglaublich wie hell der Mond leuchtet und wie weit man damit schauen kann.