Ab Heute fängt der Urlaub an :). Die weite Anfahrt haben wir geschafft, von jetzt an geht es in kleinen Etappen weiter, eben so weit wie wir kommen. Heute haben wir es tatsächlich bis in Sichtweite des Mont Michel geschafft. Allerdings haben wir es nicht bis nach Omaha Beach geschafft. Wir haben nach gründlicher Überlegung und einiger Zweifel doch gegen den Besuch entschieden. Wir sind „nur“ zum Pointe du Hoc gefahren der schon eindrucksvoll genug wirkt. Mir fällt kein passendes deutsches Wort für die Gefühlswelt die sich an solchen Plätzen zumindest bei mir einstellt. Eine junge Amerikanerin bemerkte „it feels arkward“, was es ziemlich gut trifft.
Ich habe einige Zeit im Militär zugebracht und habe eine ungefähre Vorstellung von Artilleriewaffen und was notwendig ist um solche Löcher in den Boden zu reißen wie sie dort Stück an Stück zu sehen sind. Ich hatte dann auch alle Mühe Max davon zu überzeugen die Anlage nicht mit einem Spielplatz zu verwechseln. Trotzdem hat er doch zumindest grundlegend verstanden das der Platz ein trauriger Platz ist weil dort viele Menschen gestorben sind, das wie und warum werden wir dann erörtern wenn er ein wenig größer ist.

Ponte du Hoc
Ponte du Hoc

 

Ponte du Hoc
Ponte du Hoc

Na ja, nach dem eher nachdenklichen Besuch haben wir uns dann auf den Weg weiter nach Westen gemacht. Schließlich wollten wir ja an das richtige Meer (im Sprachgebrauch meines Sohnes, hat sich so eingebürgert). Der Weg ist sehr schön, so wie die ganze Region sehr schön ist. Uns hat es sehr gut gefallen. Besonders Eindruck hat Granville auf mich gemacht, hat schon etwas „seebadartiges“. War zwar mit dem WoMo etwas eng, aber die Innenstadt hat was. Aber gemessen daran das wir schon Mitte September haben und was in der Stadt los war, möchte ich hier keinen Sommer erleben. Von Granville aus sind wir dann weiter nach Süden die Küste entlang in Richtung unseres Zielortes, Genêts. Ich muss sagen das ich den Ort recht willkürlich ausgesucht habe, in der Hoffnung von hier aus einen guten Blick auf den Mont Michel erhaschen zu können. Aber beide Campingplatzführer hatten in dieser Region keine sooo große Auswahl. Im Nachhinein betrachtet sind wohl beide Führer nicht wirklich auf dem Laufenden (beide überschneiden sich übrigens kaum, Deutsche und Franzosen haben offensichtlich verschiedene Vorlieben für Campingplätze wie es scheint). Von Granville bis hier her gab es in jedem Ort mindestens einen öffentlichen Campingplatz und meist noch mehrere private Stellmöglichkeiten. Der „heilige Berg“ ist doch (wie erwartet) ein großer Magnet für die Region und den Tourismus.

Ich muss aber gestehen das er schon sehr markant ist und überraschend hoch ist wenn man so die Umgebung betrachtet. Mein erster Gedanke war dann auch:“es gibt ihn also wirklich und nicht nur in Büchern“. Sei es drum Morgen oder Dienstag ist er „dran“, wir werden uns in die „Tourimeute“ stürzen und ihn uns anschauen. Ob Morgen oder Dienstag hängt eindeutig vom Wetter ab. Gerade hat es angefangen zu regnen und Regen ist auch für mindestens Morgen Vormittag angekündigt. Sollte es tatsächlich so kommen, werden wir unsere Regenausrüstung scharf machen und Morgen in Regenkluft hier im Ort ein wenig umher strolchen, der jüngere Teil meiner Sippe wird es mir mit Sicherheit danken wenn wir mal einen Tag nicht fahren und Max bringt auch immer wieder eine seiner DVDs ins Spiel, wenn das Thema Regen aufkommt.
Mir brennt zwar eigentlich die Ungeduld unter den Nägeln bzw. die Kamera in der Hand, aber schließlich soll das hier ja für alle von uns Urlaub sein.

Für alle Fälle sind wir am Meer, was mehr will der Mensch oder besser, will ich :).

la Mer
Le Mont Saint Michel