Glücklicherweise sind wir verschont worden. Die erwarteten 730 – 750mm Wasserstand sind nun maximal 691mm. Dieses Mal haben wir Glück gehabt, gerade wenn man sich so anschaut was weiter südlich und östlich von uns abgeht. Ich habe Freunde und Kollegen die Aus der Regensburger Ecke und aus Meißen und Dresden kommen. Nachdem was man da so hört, mein lieber Mann, da haben wir wirklich Glück gehabt.
Hier direkt in Mainz hätten wir die 750 wohl weggesteckt, aber in teilen von Wiesbaden, in Biebrich, Schierstein und Kostheim, sind seid fast 20 Jahren das erste Mal wieder die Aluminiumwände ausgepackt worden und für das was ich in Kostheim gesehen habe, war das auch dringend notwendig. Solange wie wir hier unten wohnen, ist das auf jeden Fall der höchste Rheinpegel den wir mitgemacht haben…
Paradox ist die Situation hier im Moment nur, da das Wetter hier nahezu perfekt ist. Wir waren gestern Abend in einem der Gymnasien hier in Mainz um uns beraten zu lassen. Bald ist es so weit und unser Ältester kommt aufs Gymnasium. Danach sind wir dann gemütlich runter ans Adenauerufer, wir haben seid 2 Tagen fast unverändert einen Pegel von knapp unter 7m, um uns das Maleur noch einmal anzuschauen. Bei 27°C und über dem Taunus untergehender Sonne hatten es sich da viele gemütlich gemacht. Wenn es nicht die Wiese ist (die jetzt am Boden eines 2m tiefen Durchflussbeckens liegt :), ist es eben die oberste Mauer. Das Bier hat offensichtlich trotzdem geschmeckt.
Wir sind dann hinterher über die Brücke nach Hause, von „oben“ konnte man noch einmal sehr gut sehen wie hoch das Wasser steht, auf beiden Seiten des großen Wassers. Und, wie kaum anders zu erwarten war, die Liegewiese und der Strand an der Bastion Schönborn sind zwar auch überflutet, aber jeder wieder frei gewordene Flecken Gras war dicht mit Liegen belegt.
Offensichtlich hat sich die Bevölkerung an die Unbilden des Wassers gewöhnt und glücklicherweise ist der Kelch an uns dieses mal, zumindest fürs Erste, vorbei gegangen.
Ach ja, leider hatte ich keine Kamera mit, nur mein Telefon. Grundsätzlich bin ich kein Fan der „Telefonfotografiererei“, aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich fliegen. Und so schlecht sind die Bilder aus meinem Note 2 nun auch wieder nicht. Die Panoramafunktion zum Beispiel, ist ziemlich praktisch, auch wenn die ergebnisse nicht immer perfekt sind. Bei dem Oben kann man auf der Brücke schon einen Übergang erkennen. Trotzdem kann ich die Aufnahme gut leiden, das Motiv und das Licht putzen es wieder raus. Aber eine Kamera dabei wäre schon besser gewesen….
