Ein Nachruf

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Zenza Bronica SQ-A

Nach so langer Zeit ist es nun so weit, ich verfasse den Nachruf auf meine Bronica. Angefangen habe ich mal mit einer S2 und einem Nikon 80er. Völlig mechanisch, ohne Belichtungsmessung und überhaupt, einer wunderbaren Kamera. Diese war dazu in dieser Zeit auch noch deutlich am originalen Preis als jegliche Mittelformatausrüstung das Heute ist. Sie war mein Einstieg ins einäugige 6×6 Format und daran bin ich hängen geblieben, bis Heute.

Auf die S2 folgte eine SQ-B, die defekt erstanden habe, mit einem 80er Zenzanon. Das war schon ein Unterschied im Vergleich zur S2, im Positiven wie im Negativen. Sie war auf jeden Fall lauter und auch grösser. Aber sie war auch robuster und nach der initialen Reparatur hatte ich nie wieder Probleme mit ihr. Mit der Zeit kammen dann noch eine SQ-A und eine SQ-Ai hinzu, so wie diverse Magazine, auch das faszinierende 135W und einige Objektive. Ein schönes, rundes System also und ein zuverlässiges System dazu. So hat mich mindestens eines der Gehäuse auch lange und oft auf Reisen begleitet und viele ansehnliche Bilder sind dabei entstanden. Allerdings habe ich auch einiges an Ausrüstung wieder weg gegeben, zum einen weil Teile schwer zu beschaffen waren und ich sehr gute Angebote dafür bekam und ich einiges schlicht und ergreifend auch nicht benutzt habe. Das 250er oder 500er waren einfach zu groß als sinnvoll damit auf Wanderungen zu arbeiten. Geblieben war mir jetzt bis zum Ende die SQ-A und die SQ-Ai mit drei Standardmagazinen und fünf Objektiven, dem Makro, sowie 40er, 65er, 80er und 150er PS Zenzanon.
Na ja, nun habe ich für die Ai nebst vier der fünf Objektive ein sehr attraktives Angebot bekommen und durch Preisverfall bedingt, drängen auch Systeme nach oben die ich mir sonst nie hätte leisten wollen. Eine Rolleiflex 6008 kostet kaum noch 500€, eine Mamiya RB67 als Kit in sehr gutem Zustand nicht viel mehr. Also habe ich mich entschlossen mein kleines System aufzugeben und zu neuen Ufern zu segeln.
In Zukunft wird es dann wohl ein Rolleiflex 6000 System sein das mir im 6×6 Format zur Seite stehen wird. Eine 6006 habe ich schon ein paar Monate in Betrieb und eine 6008 soll sich jetzt dazu gesellen. Das was früher störte, die mangelnde Belichtungsmessung bei Lichtschachtnutzung, ist jetzt schon ein grosses Highlight und obwohl nicht wirklich klein, ist die 6006 bzw. 6008 doch kompakter als die Bronica.

Nichts desto trotz haben sich meine Bronicas diesen Nachruf verdient, sowohl Objektive als auch Gehäuse waren mir immer treu und haben mich nicht im Stich gelassen. Mit eine der ersten Ausspruche die ich zur SQ bekam war: “poor mans Hasselblad, nicht schön aber robust”, und das trifft es eigentlich sehr genau, die Kamera ist sehr robust, und liefert sehr gute Bilder. Allerdings kann sie mit der äusseren Optik einer Hasselblad 500 nicht konkurrieren. Die letzten teile gehen Heute ins Paket zum neuen Besitzer, dem sie hoffentlich genauso lang wie mir dienen werden und ebenso viel Spass bereiten werden.

Gute Reise…

Mark