
Was ich schon lange erwartet habe, aber doch immer irgendwie auf den eigenen Fatalismus zurück geführt habe, ist jetzt endgültig passiert. Apple hat sich entschlossen Aperture nicht weiter im Portfolio zu pflegen. Es wird im 1. Quartal des kommenden Jahres durch eine mehr oder weniger undefinierte Applikation namens Fotos ersetzt, gemeinsam mit iPhoto. Am Ende sagt das schon eine Menge, beide Programme werden durch ein Neues ersetzt, das natürlich viel besser aber vor allem einfacher sein wird. Einfacher, einfach war Aperture nie, aber kann ein Programm mit derart komplexer Aufgabe wirklich einfach sein?
Da machen wir uns doch nichts vor, die Konkurrenz glänzt auch nicht so zwingend durch die einfachst mögliche Bedienung und schon gar nicht durch absolute Intuitivität. Apple strebt also weiter nach dem Trend der Simplifizierung und der Orientierung auf die mobilen „einfachst“ Geräte. Es stehen iPhone und iPad im Vordergrund, nicht mehr iMac oder MacBook.
Ich habe die letzten Tage vieles zu dem Thema gelesen, auch jede Menge Kommentare. Interessant zu beobachten wie da die Reaktionen sind. Die nicht so Apple affine Fraktion war im wesentlichen von mehr oder weniger offen zur Schau getragener Häme/Schadenfreude oder Genugtuung getragen, hat doch die, wie auch immer geartete, Konkurrenz über den einstigen Platzhirsch obsiegt. Die Apple affine Fraktion hingegen war durchaus interessanter zu beobachten. Da waren die, die durch die Meldung Gewissheit über die lang gehegten Vermutungen erlangten und natürlich mit großem Bedauern reagierten, zu denen zähle ich mich. Nicht nur weil das gehegte und gern gewonnene Stück Software verschwindet, sondern natürlich auch weil Alternativen geschaffen werden müssen und das nicht nur für Neues, nein auch das Alte muss ja irgendwie weiter nutzbar bleiben. Und das ist mein größter Schmerz, wird sehr aufwändig werden.
Na ja, dann gab es natürlich auch in der Apple Fraktion Häme, vor allem von denen die weder Aperture noch iMac (und Konsorten) nutzen, sondern eher mobil mit dem Konzern verbunden sind und am Ende sind da auch die, die ganz nüchtern analysieren wo es den hin gehen wird. Die Gerüchte bezüglich Aperture gibt es ja genauso für Logic und Final Cut. Auch da bin ich irgendwo mit drin. Denn tief innen glaube ich das Apple so weiter machen wird. Das was zu komplex, zu teuer in der Entwicklung im Vergleich zur Marge ist, wird verschwinden, zugunsten von massentauglicheren, viel einfacheren Lösungen, Fotos ist wohl der Einstand.
Wie auch immer, so groß das Bedauern ist, eine Lösung muss her. Ich habe mir direkt, auf Empfehlung, die OnOne Photo Suite und DxO Optics Pro angeschaut. Beides ist nicht so mein Fall, ich bin mir sicher das man damit sehr viel machen kann, aber die Bedienung ist schon weit weg von meiner persönlichen „Wohlfühlzone“. Da hatte ich dann noch CaptureOne im Bild und, natürlich, Adobe Lightroom.
Ich muss sagen das ich mich schon sehr gegen Lightroom gesträubt habe. Ist halt die Konkurrenz und war über weite Strecken auch nicht so gut, also eher CaptureOne…
Na ja, am Ende ist es dann wohl doch Lightroom. Ich teste zwar immer noch mit CaptureOne, mir fehlt aber die Bildverwaltung. Dazu kommt, ich hat die Faszination Timelapse gefangen und ich habe mittlerweile eine netten Workflow rund um Lightroom herum aufgebaut.
Im ersten Schritt habe ich mich entschlossen die α7 komplett auf Lightroom umzustellen, das ist auch mehr oder weniger schon geschehen. Jetzt werde ich so nach und nach die Arbeit aller anderen Kameras aus diesem Jahr konvertieren und „rüber“ holen. Alles davor genießt erst mal Bestandsschutz. Ich hoffe das sich da bis zum Jahresende noch Lösungen finden die einen harmonischeren Wechsel zwischen Aperture und Lightroom ermöglichen als dies im Moment möglich ist.
Warten wir es mal ab….
M