
Mein Langzeitbackup. Lange konnte ich mich nicht von ihr trennen, wo sie doch scheinbar nichts besonderes ist. Eine Einsteigerkamera ohne besonders heraustechende Merkmale. Nichts besonderes möchte man meinen.
Doch zumindest für mich ist sie etwas Besonderes. Sie ist und war mein einstieg in die AF-Fotografie. Vorher waren es „nur“ Sucherkameras (z.B. HiMatic F oder später eine CLE), diverse Minoltas (meine X700) und ältere mechanische Kameras (Altissa Altix NB, Exa 1c). Aber eben hauptsächlich die X700 und XD7.
Haben tue ich sie so seit 16 oder 17 Jahren, weiß ich leider gar nicht mehr so genau. Die Belege für die Kamera sind im Laufe diverser Umzüge leider weg gekommen. Ich weiß noch das ich sie als Schnäppchen bei „1000 Töpfe“ gekauft habe. Es gab sie damals mit dem AF 3.5-4.5/35-70 und irgendeinem UC 100-300 Sigma, das ich nicht lange behalten habe, für gut 300DM und ich muss sagen ich war ziemlich stolz.
Was Fotografie angeht bin ich ein ziemlich konservativer Mensch, es dauert immer eine Weile bis sich neue Sachen bei mir durchsetzen. Das war damals mit dem AF so und ist auch Heute noch mit der digitalen Revolution so. Noch immer arbeite ich zu gleichen Anteilen mit MF und AF und noch immer dominiert bei mir der analoge Anteil der Fotografie.

Damals war der Kauf auch eher durch den Preis motiviert als durch die zwingende Notwendigkeit eine AF Kamera besitzen zu müssen. Und dafür hat sich mein kleiner Schatz sehr gut geschlagen. Sie war in den folgenden Jahren auf vier Kontinenten und so manchen Film belichtet und hat zu keinem Zeitpunkt Probleme gemacht. Im Grunde war sie der einzige 100% positiv Kauf den ich jemals mit Fotoausrüstung getan habe. Keine andere Kamera die ich habe hat so problemlos funktioniert. Was wohl auch der Grund ist warum ich sie immer noch habe und wenig Veranlassung sehe sie zu verkaufen. Zum einen wird der zu erzielende Gegenwert wohl nicht so hoch sein und zum anderen steckt Herzblut drin…
Aber zur Kamera, sie ist einfach zu handhaben, das ist es wohl was ich als markantes Merkmal anführen würde. Sie hat nichts von dem Funktionsoverkill den viele andere Kameras Heute haben. Menüs in zwanzig Ebenen verschachtelt, die kaum zu überblicken sind, sind ihr völlig fremd. Man kann sie in die Hand nehmen und direkt beginnen zu fotografieren. Dank der Motivprogramme ist das auch objektbezogen kein Problem.

DisplayIch habe die Programme kaum benutzt, da ich wie gewohnt der Zeitautomatik den Vorrang gegeben habe. So steht einem allerdings „nur“ die mittenbetonte Messung zur Verfügung, Spotmessung gibt es nur über das Portrait Programm. Na ja das ist eigentlich nicht wirklich eine Einschränkung, da ich das von Minolta ja gewohnt war. Spotmessung oder gar aufwendigeres in Sachen Belichtungsmessung gab es ja nie für Minolta MF. wesentlich schwieriger war da dass es keine Möglichkeit der Fernauslösung gab, Langzeitbelichtungen waren also nicht ganz so einfach zu realisieren. Aber das wußte ich ja vorher. Das hätte ich mit einer Dynax 700si ja haben können, für die ich aber zu geizig war.
Trotz dieser Einschränkungen war ich sehr zufrieden mit ihr.

Die Frage kommt auf warum ich sie dann ersetzt habe, nicht wahr? Ja ist eigentlich einfach beantwortet. Ich hatte Feuer gefangen an der AF-Fotografie. Viele Sachen lassen sich einfach einfacher umsetzen. Angefangen beim Blitzen über die doch recht zügigen Bewegungen von Kindern. Simpel, schnell hatte ich ein 50er und ein 135er, das Sigma Zoom wurde durch ein Ofenrohr ersetzt (umgangsprachlich für das AF 4/70-210), für den weiten Winkel kam ein Tokina 17er (AF 3.5/17) und ein Minolta 24er (das überragende AF 2.8/24) ins Haus und je mehr ich (gößere und kleinere) Kleinigkeiten ins Haus schaffte wurde der Hauptmakel des Gehäuses zum Problem, das Kunststoffbajonett. Immer war die Sorge groß das ein verkantetes Objektiv das Gehäuse zerstören würde. Ich meine mit zwei oder drei Objektiven war das nicht das Problem, da man eigentlich kaum wechselt (50er, 35-70, 70-210) und wenn dann meist mit genügend Zeit und Ruhe. Dies war eigentlich der einzige wirklich ausschlaggebende Grund das Gehäuse zu wechseln. Irgendwann war es dann eine Dynax 800si mit der ich aber nie vergleichbar warm geworden bin und nicht so sehr viel später war es dann die Dynax 7, die ein würdiger Nachfolger werden sollte. Nichts desto trotz habe ich zu der Zeit neben der 800si auch noch die 500si genutzt, aber eben nur noch mit dem AF 3.5-4.5/35-70.

Ich glaube ich habe das Objektiv über Jahre nicht abgenommen. Ich bin auch Heute noch der festen Überzeugung das diese Kombination exzellent miteinander funktioniert. Schön einen 200er Negativfilm rein und ab geht’s. Ein schöner Nebeneffekt dieser Kombination ist übrigens das man nicht ernst genommen wird. Das ist dann wieder einer dieser Moment wo ich sehr dankbar dafür bin das doch der überwiegende Anteil meiner Mitmenschen (in diesem Falle Sicherheitspersonal) für Werbung sehr empfänglich ist und insbesondere der Idee glaubt das man mit analogen Kameras eigentlich nicht mehr fotografieren kann. Insbesondere nicht mit so einer annähernd funktionslosen, unscheinbaren, billigen AF Kamera. So ein zwei Male bin ich so an Plätze gekommen wo die digitale SLR Fraktion keine Chance gehabt hätte.
Auch hier sind die Beispielbilder nicht so wirklich relevant, da vom Objektiv abhängig. Daher habe ich sie hier weggelassen. Vielleicht ringe ich mich ja noch dazu durch eine Seite für AF-Objektive einzurichten. Aber sicher nicht bevor all die anderen Seiten fertig sind.